Über Gentechnik

Die typische Situation in der ein typischer Technokrat Gentechnik anwenden möchte betrifft zwei Organismen. Einer hat eine besondere Eigenschaft, die der Technokrat gern auf dem anderen sehen möchte. Betrachten Sie zum Beispiel einen Baum und einen Fisch. Der Baum ist nicht kälteresistent aber der Fisch ist es. Der Technokrat möchte einen kälteresistenten Baum. Er extrahiert die DNS aus den Zellen des Fisches und versucht das Gen für Kälteresistenz zu lokalisieren. Das ist der schwerste Teil der Arbeit. Nachdem er das Gen gefunden hat, schneidet er die DNS mit Hilfe von Enzymen in Stücke. Danach muß das korrekte Gen in den Kern der Baumzellen gebracht werden. Es gibt verschiedene Methoden dazu und eine ist schlechter als die andere! Mehr dazu später. Nach dem Gentransfer können die veränderten Zellen geklont (vermehrt) werden und dazu benutzt werden einen neuen Organismus großzuziehen, in diesem Fall ein ausgewachsener, (hoffentlich) kälteresistenter Baum.

Merke: Gentechnik erlaubt den Austausch von Merkmalen zwischen verschiedenen Arten!

Aber...

Es ist immer noch viel zu wenig bekannt über Gene und DNS, daher ist die Manipulation immer noch ein "Versuch und Irrtum" Prozeß (Siehe das Kapitel über DNS und Gene). Ein großes Problem ist die Frage wie das DNS Stück in den Kern der Zielzelle gebracht werden soll. Manchmal werden Viren als "Genfähren" verwendet - ein potentiell gefährliches Verfahren. Eine andere Methode benötigt eine sehr spitze Nadel und eine sehr ruhige Hand des manipulierenden Wissenschaftlers! Der dritte Ansatz, der ballistische Transfer ("Gene gun") benötigt kleine Goldpartikel die mit DNS beschichtet und direkt in den Kern geschossen werden. Diese Methode ist in etwa so genau wie der Versuch, seine Haustür mit einer Panzerfaust zu öffnen - die Zellen werden dabei mitunter völlig zerstört! Eine Variation dieser Holzhammermethode hat magnetische Teilchen auf den "Kanonenkugeln". Dies erlaubt es die Zellen die die Prozedur überlebt haben einfach zu erkennen. Bequem, nicht wahr?

Bedingt durch die fantastische Genauigkeit des Transfer Prozesses ist es im Voraus nicht bekannt wo auf der Ziel DNS das neue Gen eingebaut wird. Genauso wenig kann man wissen was sonst noch durch den Transfer beschädigt wird oder wie der Zielorganismus auf das neue Gen reagiert. Lebewesen sind halt doch etwas mehr als Genbaukästen, aber ich bezweifle daß unser typischer Technokrat das versteht.

Nebenbei bemerkt, denken Sie nicht daß es ein ungewöhnliches Beispiel ist, Gene von einem Fisch zu einem Baum zu übertragen. Solche Fisch-Bäume sind nicht nur möglich, sondern in Skandinavien bereits "gebaut" und freigesetzt!

Endgültige Schlußfolgerung: Alles was machbar ist, WIRD auch gemacht!

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